Starke Vorstellung der TKS-Piloten Elmar Jurek und Jannik Olivo |
Dienstag, den 11. November 2008 um 12:55 Uhr | |
Extreme Wetterverhältnisse, extreme Gefühlsbäder, eindeutiger Meisterkurs: Das Finalwochenende des New Renault Clio Cup in der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring hatte es in sich. Am Ende herrschte Riesenjubel über den Titelgewinn bei den Renault-Partnern Christian und Stefan Benz, jedoch tiefe Enttäuschung bei der Steibel-Mannschaft. Den Finallauf gewannen nach furioser Vorstellung die TKS-Piloten Elmar Jurek und Jannik Olivo - vor den Benz-Brüdern und Ring-Racing-Fahrern Jacques Meyer und Uwe Kleen.
Die Vizemeister im Team Steibel-Motorsport hatten keine Chance, im Titelkampf noch einmal anzugreifen: Ein Trainingsunfall brachte der Mannschaft mit vier Punkten Rückstand einen Totalschaden und das vorzeitige Aus – und bescherte den Meisterschaftsführern Christian und Stefan Benz den Titel, bevor das letzte Rennen der Saison überhaupt begonnen hatte. Die Renault-Händler aus Hockenheim ließen auf dem Nürburgring bei schwierigster Witterung keinen Zweifel an ihrem Ehrgeiz und Können, was sie mit Platz zwei im Rennen eindrucksvoll unterstrichen. Dabei musste Startfahrer Christian Benz eine Runde früher als geplant die Box ansteuern: Ihn plagten enorme Kreislaufprobleme. Bruder Stefan fuhr das Rennen indes wacker zu Ende unter der bewährten Devise: Hauptsache ankommen! „Es hätte nicht besser laufen können“, jubelte das Team später bei knallenden Sektkorken. „Man muss auch mal Glück haben“, freuten sich die Benz-Brüder, während Claus Steibel und seinen Fahrern Manuel Metzger, Sebastian Lhomer, Robert Zehetmayer und Karl Raab die Enttäuschung im Gesicht geschrieben stand. Im morgendlichen Training war Manuel Metzger auf regennasser Piste im Streckenabschnitt Hatzenbach in die Leitplanken geknallt. „Es war einfach ein Tick zu viel. Beim Einlenken ist mir das Heck ausgebrochen. Ich bin quer über die Strecke und mit der Front in die Leitplanken geschleudert“, erzählte er geknickt. „Das tut mir total leid für das gesamte Team“, sagte er, während Robert Zehetmayer tröstete: „Wir siegen zusammen, also verlieren wir auch zusammen.“ Auch Karl Raab und Sebastian Lhomer trugen es mit Fassung: „Schade, dass es so entschieden wurde. Wir hätten alles gegeben“, so Raab. Immerhin sei man Vizemeister. So mussten die süddeutschen Gefährten tatenlos mit ansehen, wie sich ihre Kontrahenten im vierstündigen Lauf um den New Renault Clio Cup auf teils spiegelglatter Piste bei immer wieder einsetzendem Regen atemberaubende Kämpfe lieferten. Allen voran: Die Benz-Brüder und die Berliner TKS-Piloten Elmar Jurek und Jannik Olivo, die neben dem Sieg in der Clio-Klasse einen hervorragenden 35. Platz im Gesamtklassement kassierten. „Das war der totale Blindflug - wie im Nebel. Je nach Abstand sah man nichts. Aber es war ein gutes Gefühl, an so manchen Porsche vorbeizufahren. Da kam richtig Freude auf“, kommentierte der erfahrene Clio-Streiter Elmar Jurek. Das bestätigte auch Ring-Racing-Fahrer Karl Brinker, wenngleich er seinen Clio nach dem zweiten Crash kurz vor Schluss an der Hohen Acht vorzeitig parken musste. „Dieser Lauf hatte einfach alles, was ein gutes Rennen braucht. Das war gigantisch. Auch an etlichen Porsche vorbeizuziehen, das hatte was“, so der schnelle Bäckermeister aus Herne, der nach einem ersten „Feindkontakt“ im Abschnitt Aremberg bereits nur vorübergehend ins Aus gerutscht war. Von „interessanten“ Bedingungen sprach Armin Eckl. Er trat mit Hannes Nickl im Team Steibel zum Finale an und belegte im Rennen den vierten Platz in der Klasse der Clio-Piloten. „Mich hatte ein Kontrahent bereits in der zweiten Schikane von der Strecke gedreht, dadurch habe ich rund 15 Plätze verloren, konnte jedoch im ersten Turn einige wieder gutmachen. Es war extrem schwierig, aber der Clio lief super“, schilderte Eckl seinen zweiten diesjährigen Cup-Einsatz. Wenig Trost für den niedergeschlagen Teamchef Claus Steibel. Er hatte am verpassten Titelgewinn offensichtlich stark zu knabbern.
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